Exif(tool)-Trick für RAW-Konverter

Empfohlene Variante: Wenn ich Photo Mechanic habe

Es kann bei neuen Kameras eine Weile dauern, bis z.B. RAW-Konverter die von der Kamera erstellten RAW-Dateien unterstützen. Mit einem kleinen Trick kann man sich hier sehr oft helfen. Für JPEG-Bilder existiert das Problem nicht.

Zuletzt (zum Zeitpunkt der Erstellung der Seite ist das aktuell) war das bei Capture One und der Olympus OM1.2 der Fall. Ich beschreibe hier, wie man vorgehen muss, um trotzdem die (allermeisten) RAW-Dateien der OM1.2 in Capture One bearbeiten zu können.

Der „Trick“ wird hier für einen Mac demonstriert und geht davon aus, dass auf diesem Mac das Exiftool installiert ist. Für Windows-Rechner gilt aber sinngemäß das Gleiche.

Entsprechend meinem Workflow habe ich die Bilder bereits in eine entsprechende Capture One Sitzung eingelesen. In Photo Mechanic sehe ich die eingelesenen Bilder so:

In Photo Mechanic sehe ich, dass die eingelesenen Bilder in RAW (heißt bei Olympus: ORF) und in JPG vorhanden sind.

Wechsle ich in den entsprechenden Ordner mit Capture One, dann sehe ich zunächst gar kein Bild:

Zunächst sehe ich Capture One im Aufnahmeordner gar kein Bild

Wenn ich dann den globalen Filter für das Verbergen von JPEG-Bilder ausschalte, sehe ich aber, dass die JPEGs vorhanden sind.

Wenn ich den globalen Filter ausschalte, der die JPEG verbirgt, sehe ich zumindest diese Bilder.

Ich gehe zurück zu Photo Mechanic und öffne den Ordner zunächst im Finder und zwar so:

Ich markiere den Capture Ordner, klicke die rechte Maustaste und wähle „Reveal in Finder“

Damit geht im Finder der Ordner auf:

Der Ordner der mit im Hintergrund in Photo Mechanic angezeigt wird, geht im Finder auf.

Unten in der Pfadleiste des Finders wird der Pfad angezeigt. Wird die Leiste nicht angezeigt muss ich im Finder auf „Darstellung“ gehen und dort einstellen, dass die Pfadleiste angezeigt wird. Jedenfalls fahre ich mit der Maus auf das letzte Element des Pfadnamens (das ist hier Capture), drücke die rechte Maustaste und wähle „In Terminal öffnen“

Ich wähle „In Terminal öffnen“ um im Terminal gleich im entsprechenden Pfad zu sein.

Im sich öffnenden Terminal-Fenster gebe ich folgenden Befehl ein:

exiftool -model="OM-1" *.ORF

Nach dem Drücken der Entertaste wird dann in jeder ORF-Datei des Verzeichnisses der in den Exif-Daten vorhandene Kameranamen mit dem hier angegeben Namen überschrieben. D.h. im konkreten Fall, dass statt der Modellbezeichnung für die OM1.2 die Modellbezeichnung für die OM1 hinterlegt wird und diese Kamera wird von Capture One unterstützt. Wenn alle Dateien entsprechend bearbeitet wurden, sieht das dann z.B. so aus (das Exiftool erstellt automatisch eine Backup-Datei, deren Namen noch _original angehängt wird)

Das Exiftool erstellt automatisch Backups der Originaldateien

Wechseln wir wieder nach Capture One dann sehen wir jetzt sowohl ORF (also RAW) als auch JPEG-Varianten der Aufnahmen:

Die ORF-Dateien werden jetzt auch angezeigt und können bearbeitet werden.

Die Dateien der OM1.2 sind damit ganz normal in Capture One bearbeitbar. Das geht für alle RAWs mit Ausnahme der hochauflösenden 14-bit Bilder.

Wie gehe ich vor, wenn ich keine Photo Mechanic installiert habe?

Für mich ist Photo Mechanic das Zentrum meines Foto-Workflows. Wenn aber jemand das Programm nicht hat, dann geht der schnellste Weg so:

  1. Terminal Fenster öffnen und ins Terminal Fenster eintippen: cd
  2. Pfad in dem die ORFs liegen mit der Maus aus dem Finder auf das Terminal Fenster ziehen
  1. Enter drücken
  2. Wieder den Befehl von oben beginnend mit exiftool eingeben
jetzt den Befehl eingeben von oben: exiftool -model="OM-1" *.ORF

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert